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Peter & der Wolf 2/2
Übersicht
2. Teil (Stunde 2)
Flink kletterte die Katze auf den Baum. Die Ente schnatterte und kam aufgeregt aus dem Wasser heraus. Aber so schnell sie auch lief, der Wolf war schneller. Er kam näher und näher, er erreichte sie, packte sie und verschlang sie. Und nun sah es so aus: Auf einem Ast saß die Katze, auf einem anderen der Vogel - weit genug weg von der Katze. Und der Wolf ging um den Baum herum und starrte sie mit gierigen Blicken an.
Peter stand hinter der geschlossenen Gartenpforte, sah alles, was da vorging, und hatte nicht die geringste Angst. Er lief ins Haus, holte ein dickes Seil und kletterte auf die Gartenmauer. Ein Ast des Baumes, um den der Wolf herumlief, reckte sich über die Mauer. Peter ergriff ihn und kletterte geschickt in den Baum hinüber.
„Flieg hinab“ sagte Peter zu dem kleinen Vogel, „und dem Wolf immer dicht an der Nase vorbei, nur sei vorsichtig, dass er dich nicht fängt.“
Mit den Flügeln berührte der Vogel fast die Nase des Wolfes, während der Wolf wütend nach ihm schnappte - doch: Immer vergebens.
Ach, wie der kleine Vogel den Wolf ärgerte - und wie der Wolf den Vogel zu fangen versuchte! Der Vogel aber war geschickter und der Wolf schnappte immerzu in die Luft.
Inzwischen hatte Peter eine Schlinge gemacht und ließ sie behutsam hinunter. Er fing den Wolf am Schwanz und zog die Schlinge zu.
Als der Wolf merkte, dass er gefangen war, sprang er wild umher und versuchte sich loszureißen.
Längst schon hatte Peter das andere Ende des Seils am Baum festgemacht. Und je wilder der Wolf umhersprang, desto fester zog sich die Schlinge fest.
Peter war zufrieden mit sich.
Da kamen die Jäger aus dem Wald.
Sie waren dem Wolf auf der Spur und schossen mit ihren Flinten nach ihm.
Sofort rief Peter vom Baume herab: „Es lohnt sich nicht mehr zu schießen! Der kleine Vogel und ich haben den Wolf doch schon gefangen. Helft uns nun, ihn in den Zoo zu bringen.“
Und nun stellt euch den Triumphzug vor: Peter vorneweg.
Hinter ihm die Jäger mit dem Wolf.
Und am Schluss des Zuges der Großvater mit der Katze. Missbilligend schüttelte der Großvater den Kopf und murmelte in seinen Bart:
„Wenn nun Peter den Wolf nicht gefangen hätte? Ja was dann…?
Über ihnen flog der kleine Vogel und zwitscherte: „Seht nur, was wir beide, Peter und ich gefangen haben!“
Ja und was war das?
Der Wolf hatte die Ente in der Eile im Ganzen lebendig hinuntergeschluckt. Und weil er das Gequake im Bauch nicht mehr ausgehalten hatte, hatte er die Ente kurzerhand wieder ausgespuckt.
Die Ente schüttelte sich, blinzelte kurz und schaute sich den Triumphzug an.
Dann sprang sie dem Wolf auf die Schulter und quakte ihm empört ins Ohr:
Ente gut - alles gut!