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Die Heinzelmännchen von Köln
01 • Bei den Zimmerleuten
Vorlesen
Lustig ist der Zimmerg’sell,
macht sein’ Arbeit gut und schnell.
Klipp, klipp, klapp - klipper, klipper, klapp,
geht der Hammer, geht der Hammer lustig auf und ab.
Auch der Lehrling ist nicht dumm,
schlägt die Nägel grad und krumm.
Zick, zack, zuck - zicke, zacke, zuck,
macht die Säge, macht die Säge immer ruck und zuck.
Doch umsonst macht keiner was:
Meister wird beim Zahlen blass.
Pink, pink, pank - pinke, pinke, pank,
„Meister gib die Taler raus, sonst sind wir alle blank.“
Die Zimmerleute streckten sich
hin auf die Spän’ und reckten sich.
Indessen kam die Geisterschar,
und sah, was da zu zimmern war.
Kontext
Die Zimmerläute legen sich schlafen.
Wer kommt natürlich?
Die Heinzelmännchen.
Und flink bauen sie das Haus zu Ende!
Mit Hammer, und säge, da fliegen die Holsspäne nur so durch die Luft…
Am nächsten morgen wachen die Zimmerläute auf…
…und behaupten einfach, sie selbst hätten das Haus gebaut - so eine Frechheit!
Sie fragen stolz: “Wer hat’s gebaut?”
Und zeigen dabei mit beiden Daumen auf sich.
Kontext
Und so geht es in einem fort:
Die Heinzelmännchen machen überall die Arbeit - Die Erwachsenen behaupten es selbst gemacht zu haben.
02 • Beim Bäcker
Kontext
So kommen die Heinzelmännchen auch zum Bäcker und machen die Arbeit:
Sie tragen schwere Mehlsäcke, kneten Teig, stecken Holz für das Feuer unter die Backöfen usw.
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Sie ächzten so sehr
mit den Säcken so schwer
und rührten den Teig wie lange nicht mehr,
und kneteten tüchtig,
wogen es richtig,
schoben das Brot in den Ofen hinein.
Und schürten das Feuer bis weit in die Früh’,
und wirkten und werkten; zum Schluß holten sie
das fertige Brot aus dem Ofen hinaus.
03 • Beim Fleischer
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Das ging so geschwind, wie die Mühle im Winde.
Die Männlein, sie flitzten und flogen geschwinde,
und klappten mit Beilen,
schnitzten an Speilen,
mengten und mischten,
stopften und wischten,
spülten und wühlten
und packten und füllten.
Und alles in rasender Eil’, in rasender Eil’, in rasender Eil’.
Kontext
Beim Fleischer ist richtig grobe, schwere Arbeit zu verrichten.
Nur wenn die Heizelmännchen das machen, ja dann geht trotzdem alles ganz flink.
04 • Beim Schneider
Kontext
Bei unserer letzten Station wird es nun richtig spannend:
Für den König höchstselbst muss der Schneider einen Anzug schneidern.
Doch der Anzug will einfach nicht fertig werden.
Natürlich helfen die Heinzelmännchen gerne und schneidern alles fertig.
Nur ist die Frau des Schneiders neugierig und will wissen, wer denn die Arbeit des Nachts wirklich macht.
Und so stellt sie den Heinzelmännchen eine böse Falle. Hört selbst:
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Neugierig war des Schneider’s Weib:
Sie sucht sich einen schönen bösen neuen Zeitvertreib!
Streut Erbsen hin die and’re Nacht -
die Heinzelmännchen kommen sacht.
Eins fährt nun aus,
schlägt hin im Haus!
Und gleiten von Stufen
und plumpsen in Kufen,
sie fallen mit Schallen
und fallen und fallen,
sie lärmen und schreien
und vermaledeien!!!
Da springt hinunter auf den Schall
die Schneiderin mit Licht - verschwunden sind sie all!
O weh, nun sind sie alle fort -
und keines ist hier mehr am Ort.